Bauskandal:

sich einen Architekten mit gutem Draht zur Baubehörde engagieren, schnell mit Beton drauflosbauen und sich möglichst wenig um die Belange des Dorfes kümmern, geschweige denn um den gesetzlich vorgeschriebenen Denkmalschutz , das Wahrzeichen des Dorfes, die uralten Zypressen mit der Motorsäge auf der einer Seite abrasieren, sich bereits während der Bauzeit einen Käufer suchen ...und dann wieder von der Bildfläche verschwinden: das bedeutet "Dorfentwicklung" in Kazaviti auf der Insel Thassos in Griechenland, im Jahre 2005.

Fortsetzung folgt .

veröffentlicht Mai 2005 (die Bilder unterhalb sind verlinkt)

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Dorf Boulevard:

Noch fehlt die gesetzlich vorgeschriebene Infrastruktur - doch das Geld aus dem Spendensack der Europäischen Gemeinschaft für die "unterentwickelte Region Ostmazedonien-Thrakien" fließt in Projekte, die eher als unsinnige Spielereien der kommunalen Planer erscheinen: 30.000 EURO für einen Stufenweg mit Boulevard-Beleuchtung, rosa eingefärbtem Beton mit draufgesetzten Steinen, mit gefährlichen Fussfallen: offenen Wasserrinnen, die allerdings trocken liegen, weil das abzuleitende Wasser nach wie vor über die Böschung strömt. Wer diesen Treppenpfad entdecken möchte, stelle sein Auto auf den engen Parkplatz im Zentrum, denn von unten, von der Asphaltstraße, dort wo dieses Bauwerk beginnt, ist der Einstieg so schmal und gefährlich - ohne Absicherung, dass er besser gemieden wird.

veröffentlicht Mai 2005 (die Bilder unterhalb sind verlinkt)

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Schatzsucher:

Einen Traum von Gold und anderen tief im Boden der Waldschlucht verborgenen Schätzen haben, diesen als Wahnvorstellung so hartnäckig verfolgen, bis alle Behörden zustimmen und offizielle Genehmigungen erteilen: die Forstverwaltung, die Landbehörde (Ktimatiki Yperisia), das Archäologische Amt, die Inselverwaltung, die Polizei - dann den größten Schaufelbagger der Insel anmieten und eines Tages im Frühsommer 2004 in das Naturdenkmal der Bachschlucht unmittelbar unterhalb Kazaviti einbrechen, mit brutaler, absolut rücksichtsloser Gewalt - vor den Augen der Behördenvertreter,die Tag um Tag das makabre Schauspiel von Armstühlen aus verfolgen, als Picknick wohl mit Kaffeebewirtung. ..Dieser unglaubliche Skandal wiederholte sich ein zweites Mal im Herbst, da zunächst trotz der gewühlten Krater nur Steine ans Licht kamen. Was soll auch sonst in der Tiefe von über sieben Metern in der Erde ruhen! Niemals werden diese Wunden in der Landschaft ganz verheilen, niemals die seit der Römerzeit instandgehaltenen Mauern wieder entstehen können... Die satirische Zeitschrift
"To Pontiki" griff das Thema auf. Resümee: Griechenland muss so viele Bußgelder für Umweltschäden an die EU zahlen ,dass so ein Goldschatz im Schoße der Natur äußerst willkommen gewesen wäre... Was wird als nächstes über Kazaviti und seine noch verbliebenen Natur-und Kulturmonumente hereinbrechen -eine griechische Tragödie mehr! Oder sind die Piraten zurückgekehrt, die ständige Plage für die Bewohner von Thassos über Jahrhunderte.

veröffentlicht Mai 2005 (die Bilder unterhalb sind verlinkt)

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